DRINGENDER APPELL: WIR BENÖTIGEN FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG
ZUR VERSORGUNG DER AUS PAKISTAN ABGESCHOBENEN FLÜCHTLINGE

Die pakistanische Regierung hatte angekündigt, bis Januar 2024 1 Mio. afghanische Familien nach Afghanistan zurückzuschicken. Hunderttausende sind bereits über die Grenze gekommen und wurden in die Provinzen verteilt. Täglich mehr als 15.000 Menschen. Unter diesen Rückkehrern sind Menschen, die 30 bis 40 Jahre in Pakistan gelebt haben, dort geboren und aufgewachsen sind, eine Familie gegründet und Kinder bekommen haben, und nun in ein ihnen völlig fremdes Land zurückgeschickt werden. Sie haben hier weder Freunde noch Familie. Sie haben keine Wurzeln mehr in irgendwelchen Heimatdörfern. Es ist sehr schwer für sie, in Afghanistan einen Neuanfang zu machen.

Diejenigen, die in Mazar-e-Sharif oder der Provinz Balkh ankommen, werden zur Registrierung zu einem großen Stück Land in der Wüste nördlich von Mazar-e-Sharif geschickt. Hier dürfen sie nur 24 Stunden bleiben. Es gibt nur wenige Zelte. Von der De-facto-Regierung gibt es keine weitere Versorgung. Die Kinder sind barfuß und haben keine warme Kleidung (in Pakistan herrscht ein subtropisches Klima, hier im Norden Afghanistans hält der Winter Einzug).

Der Afghanische Rote Halbmond, einige Nicht-regierungsorganisationen und private Unternehmen haben begonnen, ihnen wenigstens mit einer Mahlzeit zu helfen, aber das ist auch schon alles. Es heißt, dass sie bald von diesem Platz in der Wüste in die Orte geschickt werden, aus denen die Familie ursprünglich kommt. Wir erwarten, dass viele von ihnen in den rund 100 Lagern, die es um Mazar-e-Sharif gibt, landen werden. Es ist aber auch möglich, dass auf dem gleichen Gelände ein großes Lager entsteht, aber
dafür wird Hilfe von großen Organisationen wie dem UNHCR benötigt. 

Unsere Partnerorganisation OASE hat bereits 105 Familien mit Lebensmitteln geholfen. Wir möchten weitere Hilfe leisten und Decken, warme Kleidung und Nahrungsmittel verteilen. Bitte unterstützen Sie diese Nothilfe: 

Afghanistan-Schulen, IBAN DE71 8309 4495 0103 0410 50, Stichwort: Nothilfe.

Was tun wir?

Afghanistan ist eines der ärmsten Länder der Welt. Es gibt hier kein "soziales Netz". Man kann sich nur auf die eigene Familie verlassen. Wenn der Ernährer stirbt oder arbeitsunfähig wird, leidet die Familie große Not. Wir können nicht allen helfen, die in Not geraten, aber wir übernehmen Verantwortung für die Personen, mit denen wir direkt zusammenarbeiten und helfen hier, wenn es möglich ist. Bisher konnten wir 10 Familien regelmäßig eine monatliche finanzielle Unterstützung zahlen. Wir hoffen, dass dies auch zukünftig möglich sein wird.

Wir vertrauen auf unsere Kollegen und Kolleginnen, die aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit die katastrophalen Lebensbedingungen, in denen viele Not leidende Menschen leben, kennen. Für die Verteilungen von Lebensmitteln werden zusätzliche Helfer engagiert, die in die Dörfer gehen um zu überprüfen, ob die Empfänger:innen wirklich bedürftig sind. Es gibt viele Frauen, die ohne Versorger versuchen, ihre Kinder zu ernähren und ihnen eine Schulausbildung zu ermöglichen. Alte und Kranke, die nicht (mehr) arbeiten können, und sehr viele Menschen, die eine Behinderung haben. Im Winter ist die Not besonders groß. Deshalb verteilen wir seit vielen Jahren im Winter Lebensmittelpakete und Wolldecken an bedürftige Familien.

Neben den Verteilungen von Lebensmitteln (Reis, Mehl, Bohnen, Pasta, Speiseöl, Tomatenmark, Tee und Zucker) haben wir in Notfällen auch Bargeld verteilt, damit z.B. Arztbesuche finanziert werden konnten. Mit der Verteilung von Hühnern und Schulungen zur Hühnerhaltung sollten Familien ein Einkommen erwirtschaften können. Erfolgreicher war unser Win-Win-Nähprojekt: Von uns ausgebildete Schneiderin nähten Kleidung für Frauen und Kinder. Gerne würden wir dieses Projekt fortführen.

Pläne: 

Für den Winter 2023/2024 sind wieder Nothilfemaßnahmen geplant. Die Vorbereitungen laufen.

 

 
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